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Grenzen setzen: Warum es wichtig ist, die eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren


Foto von eineer Landstraße mit bewölktem Himmel.


Besonders für die Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist es wichtig, Grenzen zu setzen, um sich selbst und ihre Beziehung zu schützen. Aber es ist nicht immer einfach zu wissen, wie man diese Grenzen setzt. In diesem Blogbeitrag gehen wir der Frage nach, warum es wichtig ist, Grenzen zu setzen, und geben Tipps, wie du dies auf hilfreiche und effektive Weise tun kann.


Was sind „Grenzen“ im zwischenmenschlichen Kontext?

Grenzen sind Regeln, die auf den eigenen Bedürfnissen beruhen und dem Gegenüber zeigen, welches Verhalten wir uns wünschen und welches nicht.


Man kann es sich wie eine unsichtbare Linie vorstellen, die andere nicht überschreiten sollen, um die eigene Energie und das emotionales Wohlbefinden wahren zu können.


Jeder Mensch hat unterschiedliche Grenzen, denn wir alle haben unterschiedliche Biografien, Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken. Daher sind alle Grenzen valide und es ist wichtig, auch die der anderen zu respektieren und wertzuschätzen.


Welche Arten von Grenzen gibt es?

  1. Körperliche Grenzen: Diese Grenzen betreffen den physischen Raum und körperliche Berührungen. So kannst du beispielsweise festlegen, wann und wie du berührt werden darfst und welche Distanz für dich in Ordnung ist, wenn du mit jemandem Face to Face kommunizierst.

  2. Emotionale Grenzen: Hier geht es darum, Grenzen zu setzen, wie viel Emotionen du in eine Situation zu investieren bereit bist und wie viel emotionale Energie du aufwenden willst. Im Hinblick auf Menschen mit psychischen Erkrankungen bedeutet das, Einfühlungsvermögen, Verständnis und Unterstützung zu zeigen, aber auch das Recht auf Privatsphäre und persönlichen Freiraum zu wahren.

  3. Zeitliche Grenzen: Bei diesen Grenzen geht es darum, wie viel Zeit du bereit bist, einer Situation oder Beziehung zu widmen.

  4. Grenzen der Kommunikation: Menschen mit psychischen Störungen benötigen möglicherweise ein anderes Maß an Kommunikation als andere. Es ist wichtig, Kommunikationsgrenzen festzulegen, um zu bestimmen, über welche Themen man reden kann und über welche nicht.

  5. Finanzielle Grenzen: Hier geht es darum, Grenzen zu setzen, wie viel Geld du bereit bist, in eine Situation oder eine Beziehung zu investieren.


Warum ist es wichtig Grenzen zu setzen?

Um gesunde Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, ist es essentiell, Grenzen zu ziehen.


Für Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist es besonders wichtig, um sich davor zu schützen, in die Krankheit der Person hineingezogen zu werden.


Es kann oft schwierig sein, weil das Gefühl, mehr geben zu müssen, sehr dominant sein kann und man seine Geliebten nicht „im Stich lassen“ will. Aber ein „Nein“ kann manchmal für alle das Beste sein, denn so schützt man sich davor, irgendwann auszubrennen.


Gebe dir die Erlaubnis, dich auch um dich selbst zu kümmern. Der Betroffene hat nichts davon, wenn du dich völlig aufgibst.


Schwache Grenzen resultieren in Schuldgefühlen, Scham, Groll und schädigen die Beziehung. Man fühlt sich überfordert, ängstlich oder deprimiert.

Gesunde Grenzen sorgen für eine bessere mentale Gesundheit.


Wie setze ich erfolgreich Grenzen?

Es kann schwierig sein, einem geliebten Menschen, der an einer psychischen Krankheit leidet, Grenzen zu setzen, aber es ist wichtig, sich die Zeit und Mühe zu nehmen, klare Erwartungen und Richtlinien aufzustellen.


1. Selbstreflexion:

Gesunde Grenzen kann man nur ziehen, wenn man die eigenen Bedürfnisse kennt. Selbstreflexion ist eine gute Methode, um sich seiner Bedürfnisse und Grenzen klar zu werden.

Überlege dir also, was deine Werte und Bedürfnisse sind. Hierbei kann helfen, sich zu fragen: „Was hat mich an einer bestimmten Situation gestört und warum war das so?“ Wenn du dich beispielsweise ärgerst, weil der/die beste Freund:in immer wieder zu spät zu Verabredungen kommt, ist dir wahrscheinlich Pünktlichkeit wichtig.


2. Kommunikation:

Lerne, deine Grenzen zu kommunizieren. Nur dann kann sich etwas ändern. Dem anderen ist vielleicht gar nicht bewusst, dass er eine deiner Grenzen überschritten hat. Durch Kommunikation können Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden. Es kann helfen, die genaue Formulierung vorher zu üben. So könnte man beim obigen Beispiel sagen: „Ich weiß, du hast viel um die Ohren, aber ich wäre sehr dankbar, wenn wir uns in Zukunft zum ausgemachten Zeitpunkt treffen könnten.“ Eventuell Begründung hinzufügen: „Weil ich es nicht mag, so lange warten zu müssen wie die letzten Male.“


3. Lernen, „Nein“ zu sagen:

Lerne „Nein“ zu sagen. Laut der Studie von Hinton et al. kann zu oft „Ja“ zu sagen, zu Problemen führen: Zeitverlust, überlastete Ressourcen, Qualitätseinbußen, Überforderung mit zu vielen Aufgaben usw. Ein "Ja" sollte nur dann gegeben werden, wenn die Bedingungen in die persönlichen und beruflichen Grenzen passen.


Wenn jemand mit einer Bitte auf dich zukommt, bevor du automatisch „Ja“ sagst, halte kurz inne und stimme mit dir selbst ab, ob es tatsächlich in Ordnung für dich ist.


4. Alternative vorschlagen:

Es ist auch möglich, höflich abzulehnen und eine Lösung anzubieten, z. B. Grenze: „Ich habe gerade keine Zeit“ Lösung: „Aber wir können morgen Abend eine Stunde telefonieren.“


Das Einhalten dieser Grenzen zeigt nicht nur die Liebe zu der psychisch kranken Person, sondern auch den Respekt für sich selbst und die Beziehung.


Was kann ich tun, wenn jemand meine Grenzen überschreitet oder verletzt?

Gesunde Grenzen zu setzen und aufrechtzuerhalten ist ein wichtiger Bestandteil des Aufbaus starker Beziehungen. Wenn jemand deine Grenzen überschreitet, ist es wichtig, dies selbstbewusst anzusprechen und die Person wissen zu lassen, wie du dich durch ihr Verhalten fühlst.


Wenn du dich dabei wohl fühlst, sage der Person, welche Grenze überschritten wurde und warum das für dich ein Problem darstellt. Eine respektvolle Kommunikation kann dazu beitragen, dass deine Grenze in Zukunft respektiert wird.


In Fällen, in denen die Person deine Grenzen nicht respektiert, obwohl du sie ihr mitgeteilt hast, kann es notwendig sein, Maßnahmen zu ergreifen, wie z. B. stärkere Grenzen zu setzen oder Unterstützung zu suchen, um sich vor negativen Erfahrungen zu schützen.


Fazit

Es kann sehr schwierig sein, einem geliebten Menschen, der an einer psychischen Krankheit leidet, Grenzen zu setzen, aber es ist wichtig, das zu tun, was für Dich am besten ist. Es gibt einige Dinge, die man beim Setzen von Grenzen beachten sollte, z. B. eine offene Kommunikation und die Kenntnis der eigenen Grenzen. Es ist auch wichtig, verständnisvoll und unterstützend zu sein, aber dennoch Grenzen zu setzen.

Denke daran, dass es in Ordnung ist, dich selbst an die erste Stelle zu setzen, und dass auch du es verdienst, gesund und glücklich zu sein.

Quellen



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