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Teil 2: Unsichtbare Narben: Bewältigung von Traumata und PTBS



Traumata und PTBS können erhebliche Auswirkungen auf das spätere Leben haben. Sie hindern Betroffene oft daran, erfolgreiche Beziehungen zu führen und ein erfülltes Leben zu leben. Unverarbeitete Traumata können sogar an nächste Generationen weitergegeben.

Daher ist es wichtig, sich mit der Bewältigung auseinanderzusetzen und den Betroffenen eine angemessene Unterstützung und Behandlung zukommen zu lassen.


Wie kann man PTBS behandeln?

Es gibt verschiedene effektive Therapiemethoden zur Behandlung von PTBS. Eine davon ist die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie bei der der Fokus auf der Verarbeitung der Traumaerinnerung und der Bedeutung des Traumas liegt. Diese Methode ist laut Therapieforschung wirksamer als andere nicht-traumafokussierte Behandlungsansätze. Meist kommen verschiedene Arten der Expositionstherapie zum Einsatz, bei der Betroffene mit der Traumaerinnerung konfrontiert werden, um Vermeidungsstrategien abzubauen und eine Neubewertung von potenziell bedrohlichen Situationen zu erreichen.


Eine weitere Behandlungsmethode ist die EMDR-Therapie (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Die Therapie beinhaltet das bewusste Wiedererleben traumatischer Ereignisse in einem kontrollierten Umfeld und die gleichzeitige Stimulation der Augenbewegungen durch den Therapeuten oder ein Gerät. Dies soll dazu führen, dass der Patient seine negativen Gedanken und Emotionen durch neue, positivere Gedanken und Erfahrungen ersetzt und so seine Traumata verarbeitet.


Wie gehe ich mit jemandem um, der/die ein Trauma erlebt hat?

Unmittelbar danach kann es wichtig sein, für eine sichere Umgebung zu sorgen, Hilfe anzubieten und ruhig und geduldig zu bleiben. Man kann auch anbieten, in nächster Zeit für alle Fälle erreichbar zu sein.


Mitgefühl zeigen und aktives Zuhören sind bereits eine große Hilfe. Es macht keinen Sinn, den anderen unter Druck zu setzen. Auch Schweigen sollte akzeptiert werden. Außerdem solltest du keine unrealistischen Versprechen oder falsche Informationen geben. Durch eine vertrauensvolle Beziehung und Achtung der Grenzen, sowie Sprechen über bevorstehende Veränderungen vermittelst du ein Gefühl von Sicherheit und Kontinuität.


Manchmal sprechen Betroffene ungern über ihr Trauma, um Angehörige nicht zu belasten. Hier hilft es, zu zeigen, dass du genug Ressourcen hast, um dem Betroffenen zuzuhören. Aber setze auch du Grenzen, wenn du merkst, dass die Erzählungen für dich zur Belastung werden (Lese dazu gerne unseren Artikel wie man richtig Grenzen setzt).


Vorsicht: zu viel Mitleid kann dazu führen, dass Betroffene beginnen, sich in der hilflosen Rolle wohlzufühlen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verlieren.


Soziale Unterstützung durch die Familie und Freunde ist besonders wichtig für den Heilungsprozess, beispielsweise auch während einer begleitenden Therapie.


Transgenerationale Traumata

Ein relativ neues Forschungsgebiet ist die Vererbung von Traumata innerhalb der Familie. Wenn beispielsweise die Großeltern oder Eltern Opfer von Krieg wurden, kann sich das auf die nachfolgenden Generationen auswirken, die möglicherweise immer noch von den Auswirkungen dieser Traumata betroffen sind, obwohl sie die Ereignisse selbst nicht erlebt haben. Dies kann sich in Form von emotionalen, psychologischen oder sozialen Problemen manifestieren, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der betroffenen Personen auswirken können.


Es gibt verschiedene Erklärungsansätze für dieses Phänomen. Einige Forscher argumentieren, dass die Übertragung durch epigenetische Veränderungen oder neurobiologische Faktoren geschieht, während andere argumentieren, dass familiäre Erziehungsmuster, Familiendynamik und Überlebensstrategien eine größere Rolle spielen.


Insgesamt lässt sich sagen, dass die Forschung zu diesem Thema noch nicht vollständig ausgereift ist und weitere Untersuchungen notwendig sind, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Traumata und ihrer Weitergabe von einer Generation auf die nächste besser zu verstehen.


Quellen




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